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Reptilienstation

Die Seite für Reptilienfans

Die ersten Reptilienarten entstanden im Erdaltertum, seither haben sie sich erfolgreich über die ganze Erde ausgebreitet. Reptilien zählen zu den Wirbeltieren bzw. Kriechtieren. Ihre Lungen sind, im Vergleich zu denen der Amphibien, von größerer Oberfläche. Erreicht wird diese Oberflächenvergrößerung durch Falten und Kammern innerhalb der Atmungsorgane. Anders als die Amphibien können Reptilien somit auf die Hautatmung verzichten. Beste Voraussetzung, die Haut als Schutzorgan zu verwenden.

So ist, im Gegensatz zur drüsenreichen und empfindlichen Amphibienhaut, die drüsenarme Reptilienhaut mit festen Schuppen oder starken Hornplatten bedeckt, man spricht daher bei manchen Arten auch von einem Panzer. Dieser feste Hautmantel schützt zwar hervorragend vor Austrocknung und kleineren Verletzungen, da er aber nicht mitwächst, müssen sich Reptilien im Laufe ihres Lebens immer wieder häuten. Während der Häutung wird die alte Haut mehr oder weniger zusammenhängend abgestoßen. Die neue, darunter zum Vorschein kommende Haut ist zumeist noch weich und elastisch, verfestigt sich aber schnell und bietet dem Tier danach wieder den gewohnten Schutz.

Reptilien besitzen zwei Gliedmaßenpaare, die in jeweils fünf Fingern bzw. Zehen enden. Im Gegensatz zu vierbeinigen Säugetieren befinden sich die Extremitäten eher seitlich am Körper.
Einige Arten, beispielsweise die Schlangen, haben ihre Glieder auch vollständig zurückgebildet. Das gleiche gilt auch für die Blindschleiche, die allerdings eine Besonderheit darstellt, da sie biologisch nicht zur Gattung der Schlangen sondern zu den Eidechsen gehört.

Die Eiablage der Reptilien erfolgt immer an Land. Zu diesem Zweck kehren auch die sekundär im Wasser lebenden Arten auf festen Boden zurück. Dort legen die meisten Arten lederartig beschalte Eier, brüten allerdings nicht selbst. Statt dessen nutzen sie zur Bebrütung ihres Geleges die direkte Sonnenstrahlung bzw. die Wärme des Bodens. Manche Arten machen sich sogar die Verrottungswärme organischer Stoffe zu nutze. Dabei ist die sorgfältige Wahl eines geeigneten Eiablageplatzes für eine erfolgreiche Fortpflanzung von größter Wichtigkeit. Zum einen muss die Wärmeversorgung des Geleges ausreichend sein, eine Erwärmung über 40°C wäre auf Grund der dann einsetzenden Eiweißzersetzung allerdings tödlich für das neue Leben.

Da es den in kühleren Regionen beheimateten Arten nicht möglich ist, ihre Eier von der Sonne ausbrüten zu lassen, tendieren dortige Arten dazu, lebende Junge zur Welt zu bringen. Die gesamte Entwicklung des Embryos erfolgt dabei im Mutterleib. Erst kurz vor, während bzw. direkt nach dem „Geburtsvorgang“ platzen die feinen Eihäute – die „Geburt“ des Jungtieres fällt also tatsächlich direkt mit der eigentlichen Eiablage zusammen.

In Deutschland sind 14 verschiedene Reptilienarten beheimatet. Zu unseren einheimischen Vertretern gehören namentlich die Europäische Sumpfschildkröte, sieben Eidechsenarten, von denen Zauneidechse, Mauereidechse und Blindschleiche zu den bekanntesten zählen, sowie sechs verschiedene Schlangenarten, wie beispielsweise Ringelnatter, Kreuzotter und Aspisviper.
Beispiele für weitere, nichteinheimische Vertreter dieser Gattung sind u. a. Krokodil, Chamäleon, Waran und Leguan.

Reptilien sind wechselwarm, d. h. sie können ihre Körpertemperatur nicht wie Säugetiere oder Vögel mit Hilfe ihres Stoffwechsels selbst regulieren. Die Körpertemperatur der Reptilien ist von ihrer Umgebungstemperatur abhängig. Um beweglich und aktiv zu sein, benötigen sie warme, sonnenbeschienene Lebensräume. Oft sieht man Reptilien, wie z.B. Griechische Landschildkröten regungslos auf einem sonnigen Stein verharren und “Sonne tanken”. Dieses Verhalten ist für die Tiere nicht nur angenehm sondern überlebenswichtig. Hat sich ein Exemplar dagegen zu stark aufgeheizt, sucht es einen schattigen Platz auf, um sich wieder abzukühlen.

Wenn im Laufe des Jahres die Nahrung knapper wird und die Umgebungstemperatur zu stark absinkt, gehen die Reptilien der gemäßigten Breiten in die sogenannte Winterruhe. Dieser Zustand ist allerdings nicht zwangsläufig von der Jahreszeit abhängig. Tatsächlich kann man ein Reptil durch Absenken der Temperatur jederzeit in Kältestarre versetzen, was beispielsweise bei der Haltung von Terrarientieren von Bedeutung sein kann.

Für die Winterruhe beziehen freilebende Reptilien gemäßigter Klimazonen geeignete Quartiere in den Hohlräumen und Spalten, die ihnen die Natur bietet. Erdhöhlen und Felsspalten eignen sich ebenso wie Zwischenräume unter Steinplatten oder die Gänge und Bauten kleiner Säugetiere.

Durch fortschreitende Zerstörung und Dezimierung ihres Lebensraumes sind die einheimischen Reptilien mittlerweile stark bestandsgefährdet. Alle einheimischen Reptilienarten sind daher seit 1980 in der Bundesartenschutzverordnung aufgeführt und somit unter Schutz gestellt.